Das Wort Halitosis selbst hat seinen Ursprung im lateinischen halitus und bezieht sich auf „Atem oder Hauch“. Im pathologischen Zusammenhang bezeichnet es den schlechten Atem, die unangenehm riechende ausgeatmete Luft eines Menschen. Verantwortlich hierfür sind unzählige, sich leicht verflüchtigende, in der Hauptsache organische Verbindungen, wie z.B. Schwefelwasserstoff. Wenn sich die Gase mit der Atemluft vermischen, wird diese zu unangenehm riechendem Atem. Und weil sich der Mensch an seinen ganz individuellen Körpergeruch und damit auch seinen Atem gewöhnt, kann er diesen selbst nicht riechen. Folglich ist auch sein schlecht riechender Atem für ihn nicht wahrnehmbar.
Hinter der Halitosis verstecken sich nicht nur hygienisch unausgewogene Zustände im Rachen- bzw. Mund-Nasenraum. Die Ursachen für schlechten Atem können auch sehr schwerwiegende Erkrankungen, wie bspw. Diabetes mellitus, Magen-Darm- oder schwere Nieren-Erkrankungen bis hin zu Tumor-Erkrankungen und anderem sein. In jedem Fall aber kann dieses flüchtige, übelriechende Schwefelgas ein Hinweis auf ein krankhaftes Ungleichgewicht im Körper sein und man bezeichnet es als Biomarker.
Was ist ein Biomarker?
Im Allgemeinen bezeichnet man die, mit verschiedenen Methoden erkennbaren, von Organismen produzierten Stoffe, auch als Biomarker. Biomarker können bei der Analyse, der Diagnose und der Prognose von Krankheiten und deren Verlauf Aufschluss geben. Die Medizin teilt Biomarker in verschiedene Kategorien ein, z.B. diagnostische, prognostische und prädiktive Biomarker. Bei diesen Methoden wird festgestellt, ob ein bestimmter Stoff überhaupt und wenn ja, in welcher Konzentration er vorhanden ist. Das ermöglicht eine verbesserte Prognose und die damit angemessene Therapie und ist von zunehmender Bedeutung.
Und wieder erlaubt uns die Menschheitsgeschichte den Rückblick in die Antike, denn bereits vor tausenden von Jahren haben antike Ärzte und Heilkundler bspw. den Geruchssinn zur Erkennung von Krankheiten anhand bestimmter Duftstoffe genutzt. Auch heute noch setzen Mediziner und Heilkundler, neben technischen Apparaturen, ihren trainierten Geruchssinn zur Feststellung von krankhaften Prozessen im Körper bei chronischem Mundgeruch ein.
Nicht immer ist Halitosis ein Indikator für Krankheit
Biomarker verweisen aber nicht nur auf pathologische Prozesse im Körper. Sie können durchaus auch der Hinweis auf ausgewogene Körperprozesse sein. Solche Marker riechen angenehm und frisch.
Zudem muss Mundgeruch nicht immer chronisch sein und damit auf einen krankhaften Prozess im Körper hinweisen. Mundgeruch kann ebenso ein vorübergehendes Phänomen sein, das z.B. während einer Fastenkur oder Diät auftaucht und wieder verschwindet. Die Bildung von lästigem schlechtem Atem ist hier keine Seltenheit, denn wenn der Körper entgiftet, können durchaus unangenehme Nebenwirkungen auftreten. Selbst übermäßiger Genuss von Knoblauch, häufig verzehrten scharf gewürzten Speisen, Alkohol und Zigaretten schließen den unschönen Kreis, denn auch das trägt zur Entstehung von vorübergehendem Mundgeruch in hohem Maße bei.
Inzwischen wurden tausende verschiedene, flüchtige Stoffe in der ausgeatmeten Luft beim Menschen festgestellt – mit reinem, obgleich gut trainiertem Geruchssinn eher nicht mehr zu schaffen.
Fazit
Schlechter Geruch aus dem Mund ist immer unangenehm, egal aus welchem Grund und in jedem Fall sollte man etwas dagegen unternehmen. Also fragen Sie Ihren Arzt oder Heilpraktiker, damit Sie von einem mehrfach beeinträchtigenden Leiden befreit werden können.